Details zu Sekundäre Lerneffekte…

Miles et al 2002Im Gegensatz zu vielen Bildungs- und Ausbildungsmaßnahmen bieten Methoden aus dem Bereich der darstellenden Künste jungen Frauen und Männern die Möglichkeit, sich von einer weniger „problemorientierten“ Seite zu präsentieren: eben nicht als „der Schulabbrecher“ oder die „Ausbildungsabbrecherin“, sondern als Schauspieler/-in, Musiker/-in etc.
Vor diesem Hintergrund hatte das Forschungsprojekt das Ziel, mehr darüber in Erfahrung zu bringen, wie die besonderen Lernprozesse in Projekten, die mit solchen Methoden arbeiten, „funktionieren“.

Fragestellung und Forschungsdesign:

Gegenstand der interkulturellen Evaluierung waren drei Fallstudien der Jugendsozialarbeit in den drei europäischen Städten Lissabon, Liverpool und Mannheim. Alle drei Projekte arbeiten mit Jugendlichen, denen die herkömmlichen Bildungs- und Ausbildungsinstitutionen die soziale Integration nicht garantieren können – Jugendlichen ohne Erstausbildung, drogen- oder anderweitig gefährdete Zielgruppen. „Hope Street“ in Liverpool bietet arbeitslosen Jugendlichen Kurse im Theaterspiel und „Chapito“ aus Lissabon benachteiligten Jugendlichen eine Ausbildung in verschiedenen künstlerischen Fertigkeiten, „JUST“ aus Mannheim arbeitet im Bereich der Stadtteiljugendarbeit mit Theater- und Musikprojekten. Anhand von Gruppen- und ExpertInneninterviews, durch biographisch orientierte Einzelinterviews und in teilnehmender Beobachtung wurden Antworten auf folgende Leitfragen gesucht:

Die Frage nach der aktiven Rolle von jungen Frauen und Männern in den Projekten und den Lernpotenzialen, die in darstellenden Künsten liegen, beeinflusste auch die Anlage der Untersuchung: Die teilnehmenden Jugendlichen waren aktiv beteiligt, indem sie sich durch selbst entworfene Aufführungen und Performances den jungen Leuten in den Partnerprojekten per Video präsentieren konnten. Diese Selbstdarstellung gab ihnen nicht nur Gelegenheit, ihre Stärken und Kompetenzen zu zeigen, sondern eröffnete uns als Forschenden einen zusätzlichen, weniger „problemorientierten“ Zugang zu ihrer Lebenswelt.

Projektpartner:

  • CIES, Centro de Investigacao e Estudios de Sociologia, Rui Banha, Maria do Carmo Gomes, Ana Micaela Gaspar
  • University of Plymouth, Department of Sociology, Steven Miles

Koordination:

IRIS e.V., Institut für Regionale Innovation und Sozialforschung, Hechingen/Tübingen

Laufzeit:

1997-2000

Finanzierung:

Eigenmittel, EU-Programm „Jugend für Europa“ (Vertragsnr. 17/96-E.II-DE-97044)

Kontakt: Barbara Stauber, Andreas Walther, Axel Pohl