Hintergründe zur Jugendberufshilfe im BVJ
Eine der wichtigsten Stationen im Übergang Schule-Beruf für Jugendliche, die keine Ausbildungsstelle bekommen konnten und trotzdem ihrer Berufsschulpflicht nachkommen müssen, ist das Berufsvorbereitungsjahr an Beruflichen Schulen (BVJ). Da sowohl die Situation im BVJ als auch die Anschlussperspektiven der TeilnehmerInnen als besonders problematisch erlebt werden, fördern das Land Baden-Württemberg, der Landeswohlfahrtsverband und einige Landkreise als Schulträger seit einigen Jahren unterschiedliche sozialpädagogische Ansätze zur Unterstützung von SchülerInnen im BVJ. Das Jugendberufshilfeangebot im BVJ der Gewerblichen Schule für Holztechnik in Stuttgart-Feuerbach wurde bereits zum Schuljahr 1996/97 eingerichtet. Zielgruppe dieses Jugendberufshilfeangebots sind SchülerInnen des BVJ und der Berufsfachschule. Typisch für die Schülerschaft sind fast ausschließlich geschlechtshomogene Klassen mit männlichen Schülern und ein hoher Anteil von Jugendlichen mit Migrationshintergrund. IRIS wurde von der Evangelischen Gesellschaft Stuttgart e.V. mit der Durchführung und Wissenschaftlichen Begleitung eines Evaluierungsprojekts beauftragt, das die Ergebnisse der Jugendberufshilfe (JBH) aus Perspektive der NutzerInnen und der institutionellen Kooperationspartner bewertet.
Das besondere an dem dabei entwickelten Evaluationskonzept ist die Kombination aus einer von IRIS durchgeführten Längsschnittuntersuchung zur schulisch-beruflichen Entwicklung der SchülerInnen mit der Entwicklung eines Monitoring- und Dokumentationssystems gemeinsam mit den MitarbeiterInnen der JBH, das die fachliche Reflexion und fortlaufende Selbstevaluation der Arbeit über den Zeitraum der wissenschaftlichen Begleitung hinaus sicherstellen wird.
Eine besondere fachliche Herausforderung in diesem Projekt ist deshalb die Einbindung der Evaluierung in die alltägliche Praxis der JBH. Die MitarbeiterInnen in der JBH sind in den Evaluierungsprozess eingebunden und erheben einen Großteil der Daten im Rahmen ihrer Arbeit selbst. Die so gewonnenen Erkenntnisse sollen sowohl für eine individuelle Begleitung und Förderung der SchülerInnen wie auch für die Zusammenarbeit mit anderen Kooperationspartnern nutzbar sein.