Projektinfos Benachteiligte Jugendliche in Europa
Die Thematische Studie wurde im Auftrag der GD Beschäftigung, Soziales und Integration durchgeführt.
Dauer: Dezember 2004 – Oktober 2005
Die Studie steht zum Download bereit: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:101:1-2013011217002
Die Thematische Studie zu Maßnahmen für benachteiligte Jugendliche zielte auf ein besseres Verständnis der Benachteiligung von Jugendlichen im Übergang Schule-Beruf. Die Studie liefert lokalen, nationalen und EU-Politikverantwortlichen sowie Nicht-Regierungsorganisationen eine Wissensbasis über Politikansätze, die im Kontext der erweiterten EU entwickelt, implementiert und evaluiert worden sind. Diese Wissensbasis basiert auf dem Vergleich der unterschiedlichen institutionellen und Arbeitsmarktkontexte in Europa. Von den 13 beteiligten Ländern haben Bulgarien, Finnland, Griechenland, Italien, Polen, Portugal, Rumänien, die Slowakische Republik, Spanien und das Vereinigte Königreich erhebliche Probleme bei der Inklusion von arbeitslosen Jugendliche oder von Schulabbrechern. Diese Ländern wurden Österreich, Dänemark und Slowenien als „Kontrastländer“ mit besserer Performance in diesen Bereichen gegenübergestellt. Das Hauptziel war, Faktoren zu identifizieren, die für den Erfolg oder Misserfolg von Politikansätzen zur nachhaltigen Unterstützung von benachteiligten Jugendlichen im Übergang Schule-Beruf verantwortlich sind.
Der spezifische Untersuchungsansatz dieser Studie beruhte auf den folgenden Annahmen:
- Benachteiligung wird anhand des Zusammenspiels sozio-ökonomischer Strukturen, institutioneller Maßnahmen und Problemdefinitionen und individueller Wahrnehmungen und Handlungsstrategien analysiert
- Aus vergleichender Analyse und gelingenden Maßnahmen lernen setzt voraus, dass die Komplexität von Übergangsregimes und deren Pfadabhängigkeit berücksichtigt wird, und dass statt der einfachen „Übertragung“ politischer Modelle nach funktionellen Äquivalenten von Erfolgfaktoren gesucht wird.
Die thematische Studie identifizierte in einem ersten Schritt die Schlüsselprobleme in den jeweiligen Ländern und bündelte diese zu länderübergreifenden Problemkonstellationen. In einem zweiten Arbeitsschritt wurden aktuelle Maßnahmen auf ihre Angemessenheit angesichts dieser Problemkonstellationen hin überprüft. In einem dritten Schritt wurden Erfolgsfaktoren für Maßnahmen für benachteiligte Jugendliche analysiert. In einem abschließenden Arbeitsschritt wurden Empfehlungen erarbeitet, wie Poltitikgestaltung und Praxis von „gelungenen Beispielen“ profitieren können, ohne kontextspezifische Anteile aus den Augen zu verlieren.
Die Ergebnisse dieses Prozesses wurden in einem vergleichenden Bericht über Muster der Benachteiligung von Jugendlichen zusammengefasst, der es erlaubt, damit zusammenhängende Politikbereiche und Erfolgsfaktoren kontext- und anwendungsbezogen zu bewerten (es existiert außerdem eine deutschsprachige Zusammenfassung ). Diesem Bericht beigefügt ist ein Annex mit Zusammenfassungen der länderspezifischen Analyse von Benachteiligung, Maßnahmen und Empfehlungen. Ein Konsortium aus erfahrenen Expertinnen und Experten ist verantwortlich für die länderspezifischen Teile der Studie. Der gemeinsame Arbeitsprozess umfasste einen gemeinsamen Workshop aller Beteiligten sowie eine Reihe von länderspezifischen Veranstaltungen, bei denen die Ergebnisse mit nationalen Experten aus Politik, Verwaltung und Nichtregierungsorganisationen diskutiert wurden. Die Ergebnisse wurden bei einem Abschlussseminar in Brüssel mit nationalen und europäischen Verantwortlichen aus Politik und von Maßnahmeträgern diskutiert.
Die Forschungsgruppe besteht aus den folgenden Mitgliedern:
Expertin/Experte | Institution | Land |
---|---|---|
Dr. Siyka Kovacheva | New Europe Research Centre, Plovdiv | Bulgarien |
Andy Biggart | School of Policy Studies, University of Ulster | UK |
Prof. Ilse Julkunen | STAKES, Institute of Welfare Research, Helsinki | Finnland |
Octav Marcovici | Youth Research Centre, Bucharest | Rumänien |
Dr. Bogdan Jung | Warsaw School of Economics | Polen |
Prof. Ladislav Machacek | Institute of Sociology, Slovak Academy of Science, Bratislava | Slowakische Republik |
Dr. Luis Capucha | ISCTE, Higher Institute for Science of Work and Enterprise, Lisbon | Portugal |
Prof. Yuri Kazepov | Department of Sociology, University of Urbino | Italien |
Dr. Andreu López Blasco | AREA, Asociación Regional y Europea de Análisis, Valencia | Spanien |
Dr. Lorenz Lassnigg, Mag. Mario Steiner | Institute of Advanced Studies, Wien | Österreich |
Profs. Sven Moerch, Torben B. Jensen | Psychological department, Universität Kopenhagen | Dänemark |
Prof. Mirjana Ule | Centre for Social Psychology, Universität Ljubljana | Slovenia |
Penelope Stathakopoulos, Kassandra Teliopoulou | IEKEP, Institute of Vocational Training and Guidance, Nea Ionia | Griechenland |
Koordination: Dr. Andreas Walther, Axel Pohl | IRIS, Tübingen | Deutschland |
Ansprechpartner bei IRIS: Andreas Walther und Axel Pohl